Warum Iran?

Im Sommer 1978, auf meiner Reise nach Afghanistan, hielt ich mich kurze Zeit im Iran auf.

Ich war damals auf der Strecke von der Türkei über Teheran nach Herat, Afghanistan unterwegs.

In jenem Sommer 1978 fuhr ich mit der Eisenbahn vom Van-See (Van Gölü) bis nach Teheran.

Übrigens:

Der Van-See ist der größte Sodasee der Erde. Das Wasser fühlt sich wie Seifenlauge an.

Auf der türkischen Seite, vom Van-See bis zur iranischen Grenze, wurde der Zug noch von einer aus den 30iger Jahren stammenden Dampflokomotive gezogen, die mächtig stampfte und dampfte.

Besonders beeindruckt war ich vom Besuch der Insel Akdamar inmitten des Van-Sees gelegen.

Auf dieser Insel befindet sich ein altes armenisches Kloster.

In Teheran hielt ich mich einige Tage auf, besorgte das afghanische Visum und fuhr dann mit dem Autobus mit einem kurzen Abstecher ans Kaspische Meer via Meshed nach Herat in Afghanistan.

Teheran war faszinierend. Einerseits eine extrem quirlige, fast westliche Metropole, zumindest im nördlichen Teil der Stadt. Moderne Infrastruktur, wahnsinniger Verkehr, sehr freundliche Menschen.

Im südlichen Teil der Stadt, um den riesigen Basar herum, sehr orientalisch. Im Norden Miniröcke, im Süden Kopftücher.

Im Norden der Stadt ließ sich durch den Smog hindurch das schneebedeckte Elburs-Gebirge erahnen.

Auf dem Weg nach Herat machte ich einen kurzen Abstecher zum Kaspischen Meer. Dort war es im Gegensatz zu Teheran extrem schwül.

Mein Reiseziel war Afghanistan, deshalb gönnte ich mir nur wenig Zeit im Iran.

Buddahstatuen von Bamyan, Afghanistan 1978

Die Buddahstatuen von Bamyan, 1978

Die Rückreise aus Afghanistan durch den Iran zurück nach Deutschland gestaltete sich um vieles schwieriger als die Reise von der Türkei durch den Iran nach Herat.

Die Seen von Band-i-Amir

Die Seen von Band-i-Amir, Hindukusch, 1978

Moschee in Mazar-i-Sharif

Die Moschee in Mazar-i-Sharif, 1978

Unterwegs mit dem LKW, Hindukusch, 1978

Unterwegs mit dem LKW, Hindukusch, 1978

Bereits in Herat hörte ich über den Kurzwellensender der Deutschen Welle, dass im Iran das Kriegsrecht ausgerufen und eine nächtliche Ausgangssperre verhängt wurde. Es war der Spätsommer 1978; im Januar 1979 kehrte Khomeini aus dem französischen Exil in den Iran zurück.

In diesem Sommer fand der verheerende Brand eines Kinos statt, bei welchem mehrere Hundert Menschen verbrannten. Davon hatte ich bereits in den Nachrichten der Deutschen Welle gehört. Kurz danach spitzte sich die Situation zu.

Für mich war die Situation insofern etwas unglücklich, da auf allen Kanälen, die ich abhören konnte und auch in Berichten von Reisenden, die aus dem Iran in Herat eintrafen, ausdrücklich vor einer Fahrt nach Teheran gewarnt wurde. Mir blieb jedoch keine andere Wahl, als es zu versuchen. Meine Reisekasse war inzwischen nicht mehr prall gefüllt, ein Flugticket von Kabul über den Iran hinweg nach Ankara saß einfach nicht mehr drin….

Ich will es hier kurz machen: Unter Anspannung, mit viel Vorsicht und mit Glück und dank der Hilfe einiger Iraner gelang mir schließlich eine Non-Stop-Busfahrt von Teheran nach Istanbul….

Also blieb auf der Rückfahrt leider auch keine Gelegenheit, noch etwas mehr vom Iran zu sehen. Die Städte im Süden, wie Isfahan, Shiraz und noch so etliche andere wollte ich mir ebenso wie Persepolis und Pasargadae für später aufbewahren.

Jetzt ist es soweit.

Warum Iran?

Schon als Jugendlicher habe ich mich für Geschichte sehr interessiert und habe viel über den Alexanderzug gelesen. Vor einigen Jahren kam mir ein Buch von Michael Wood, „Auf den Spuren Alexanders des Großen“ in die Finger. Am liebsten wäre ich dieser Route gefolgt. (Wen es interessiert; „Conquistadors“, ebenfalls von Michael Wood).

Von diesem langen Zug bleibt mir dann nur Persepolis…….