Yazd – Türme des Schweigens

Türme des Schweigens
Türme des Schweigens

Am südlichen Stadtrand von Yazd befinden sich die „Türme des Schweigens“. Wikipedia

Türme des Schweigens
Grabturm

Auf diesen Türmen, oder besser im offenen, ummauerten Innenteil der Türme, wurden bis ca. 1970 die Verstorbenen abgelegt und von den Vögeln verzehrt und bis auf die Knochen abgenagt (vgl. auch die Grabtürme von Sillustani, Südamerika). Die übrig gebliebenen Knochen wurden anschließend in den Gruben in der Mitte der Turmplattformen gesammelt (im Foto oben ist eine Grube gut zu erkennen).

Türme des Schweigens
360 Grad Foto eines Grabturms – bitte klicken

„Früher war es bei den Zoroastriern üblich, Leichname zur Luft- bzw. Himmelsbestattung in sogenannte Dakhmahs zu legen. In diesen runden, oben offenen „Türmen des Schweigens“ können Fleisch und Weichteile der Verstorbenen von Vögeln, nicht aber von Landtieren gefressen werden. Seit 1970 ist diese Art der Bestattung im Iran aus Gründen der Hygiene verboten. Heute werden Zoroastrier in Betongräbern beerdigt.[4] In Indien werden die traditionellen Bestattungen heute noch praktiziert, so zum Beispiel in Mumbai. Dort werden die Körper der Verstorbenen auf hohe Türme gelegt, und dienen den Raubvögeln als Nahrung. Die sieben „Türme des Schweigens“ umgeben die hängenden Gärten auf dem Malabar-Hill, mitten in der Stadt. So kommt es immer wieder zu Beschwerden und Diskussionen, da Teile der Leichen von Raubvögeln fallen gelassen werden“. (zitiert nach: Wikipedia)

Am Ende dieses Ausflugstages, nach meinem Besuch in Kharanaq, Chak Chak und Meybod, wollte ich unbedingt noch diese Grabtürme besichtigen. Auch hier hat sich die Anstrengung gelohnt. Am Fuße der Grabtürme befindet sich beim Eingangsbereich ein Parkplatz, eine Toilettenanlage mit frischem, kühlem Wasser und der moderne Friedhof der Zoroastrer. Dies soll der größte zoroastrische Friedhof der Welt sein.

Insgesamt befinden sich hier zwei Hügel, auf denen die Grabtürme errichtet wurden.

Von dort aus muss man zunächst ungeschützt, der Sonne ausgesetzt, eine längere freie Fläche durchqueren, bis man zum Fuß einer steilen Treppenanlage gelangt, die dann nach oben auf die Spitze eines Grabturms führt.

Bevor man in das Innere des Grabturms gelangt, bietet eine kleine Mauer etwas Schatten und man spürt sofort die kühlende Wirkung des hier fast immer herrschenden Windes (zu diesem Effekt siehe auch meine Informationen zu Badgir, Windturm, im Beitrag über Qeshm-Island).

Türme des Schweigens

Wasserspeicher mit zwei Windtürmen

Am Ausgang, bzw. Eingang des Geländes befindet sich ein Wasserspeicher, der von zwei Windtürmen flankiert wird.

Den heutigen Tagesausflug habe ich mit Hereza verbracht, einem sehr freundlichen und gut Englisch sprechenden jungen Mann, der zwar offiziell Wirtschaft studiert, der aber seine Zukunft mangels Jobangeboten eher im Hotelbereich sieht und jetzt dort bereits arbeitet. Für die Tagestour habe ich 40 Dollar bezahlt.

Qeshm

Am Freitag ging es mit dem Flieger nach Qeshm-Island. 1 Stunde Flug, Düse, ca. 15 €. Habe vorab eine einfache Unterkunft inklusive Abholung am Flughafen organisiert. Die Abholung klappte nicht ganz wie vereinbart, doch nach einigem Hin- und Her und in der Hitze rumstehen gelangte ich schließlich doch noch nach Shibderaz.

Die Verständigung ist hier schon deutlich schwieriger als in Shiraz. Englisch wird nur sehr rudimentär gesprochen und über meine Farsi-Kenntnisse gibt es nichts zu berichten. Der Freundlichkeit der Menschen tut das allerdings keinen Abbruch.

Bei Shibderaz gibt es einen Strand, an dem man die Schildkröten an Land kommen und ihre Eier ablegen sehen kann. Am ersten Abend war ich allerdings zu müde, um in der Dunkelheit noch einen längeren Ausflug zu unternehmen.

Heute, Samstag, unternahm ich gemeinsam mit einem belgischen Paar einen Ausflug zu Salzhöhlen an der Südküste in der Nähe des Dorfes Kani.

Die Fotos geben die mörderische Hitze nicht wieder, die hier herrscht; auch in der besuchten Salzhöhle ist es nicht wirklich viel kühler. Einen Aufenthalt im Juli kann ich mir absolut nicht vorstellen.

Von den Salzhöhlen aus dann nach Laft an der Nordküste, direkt gegenüber von Bandar Abbas.

Besonderheit hier: die Reste einer kleinen portugiesischen Festung, Badgirs (die traditionellen Klimaanlagen), einige typische Holzboote und Mangroven.

So ein Windturm ist eine fantastische Angelegenheit, er lenkt den immer herrschenden Wind in die darunter liegenden Räume und kühlt angenehm. Ganz ohne Strom und ohne den Lärm einer modernen Klimaanlage.

Gemeinsam mit etlichen Iranern genossen wir die wunderbar kühlende Luft, die von oben durch den Turm herabströmt.

Vor dem Turm ein Feuerwehrwagen.

Zuvor ein kleiner Trip in die Mangroven.