…und der Regen nimmt kein Ende!

Inzwischen haben wir immer weitere undichte Stellen in unserem Haus. Hinterherwischen macht schon keinen Sinn mehr, der Regen ist wirklich zu stark und langanhaltend. Auch für hiesige Verhältnisse offensichtlich ungewöhnlich. Und das soll den Voraussagen nach noch etliche Tage oder gar Wochen anhalten….

Schuld daran ist natürlich der El Niño oder La Niña oder wie das Wetterphänomen zur Zeit gerade genannt wird. Selbst in den besseren Wohngegenden fällt mehr oder weniger regelmäßig der Strom aus, stehen die Straßen unter Wasser und nichts geht mehr.

Überflutete Straßen bieten den Vorteil, dass man die Schlaglöcher – und die sind hier wirklich zahlreich und von beeindruckender Größe – nicht mehr sieht; entweder man kennt den Weg und die zugehörigen Löcher, oder es rumst.

Hinzu kommt, dass ab heute ein Gipfeltreffen der Pazifik-Allianz in Cali stattfindet. Zum Gipfel kommen Delegationen aus zahlreichen Ländern: Kanada, Guatemala, Costa Rica, Panama, Uruguay, Mexiko, Kolumbien, Peru, Chile, Spanien, Australien, Neuseeland, Japan. Ziel dieser Allianz soll es sein, ähnlich wie in der EU, einen einheitlichen Wirtschaftsraum mit Freizügigkeit für Personen, Waren und Kapital zu schaffen.

Wie auch immer: ziemlich hehre Ziele. Allerdings frage ich mich schon wie z.B. Freizügigkeit im Verkehr zwischen den Ländern hergestellt werden soll, wenn diese schon innerhalb etlicher Mitgliedsstaaten mehr als eingeschränkt, im Prinzip für große Bevölkerungsteile und in vielen Regionen nicht vorhanden ist….

Auf jeden Fall gibt die Polizei und die Armee hier ganz großes Kino. An jeder, an wirklich jeder Kreuzung sind mindestens 2-3 oder noch mehr Polizisten und/oder Militärs zu sehen. Letztere schwerbewaffnet. Die ohnehin schon hohe Kontrolldichte im Straßenverkehr hat noch einmal zugenommen, was natürlich den sowieso schon ziemlich zähen Verkehrsfluss vielfach zum Erliegen bringt. Und dann auch noch die Sintflut…..

Zurück zu den undichten Stellen: Morgen soll aber ganz bestimmt der Handwerker kommen. Jetzt aber wirklich! Den Begriff Handwerker streiche ich mit sofortiger Wirkung aus meinem Sprachschatz, zumindest insoweit wie damit ein hiesiger Handwerker gemeint sein sollte. Es handelt sich dabei meist um eine selbsternannte Fachkraft, die unter Anwendung empirischer Methoden so vor sich hinwerkelt. Nach unserem Verständnis vom Ergebnis her einfach grauenvoll. Immer nett und freundlich aber einfach (nein:vielfach) inkompetent.

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Schwere Regenfälle

Seit heute Nacht gehen hier wieder einmal schwere Regenfälle nieder. Damit ihr eine Vorstellung davon bekommt wie es dann auf den Straßen aussieht, hier einige Bilder. Die Straßen verwandeln sich innerhalb kürzester Zeit in Bach- oder sogar kleine Flussläufe. Dann geht hier erst einmal gar nichts mehr. Die Straße in die Stadt und zur Schule war gesperrt – und dann ist erst einmal Chaos angesagt…..

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Unwetter in Cali

Seit einigen Tagen schon regnet es fast  jede Nacht, meist sehr heftig. Vorgestern erlebten wir ein richtiges Unwetter.

Fast zwei Stunden lang stürmte und regnete es extrem heftig. In unserem Condominio fiel zuerst der Strom komplett aus, dann funktionierte auch die Wasserversorgung nicht mehr. In unserem Haus regnete es mal wieder an einigen Stellen durch das Dach herein und in die Küche samt Nebenraum wurde durch den Sturm neben Laub, etc. auch Regenwasser hineingedrückt.

Aber schaut selbst:

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Bekanntes Passwort benutzen

Mit Sicherheit würde auch in Deutschland kein Abwasserkanal mit diesen riesigen, plötzlich anfallenden Wassermassen fertig werden.

Das Gewitter war wirklich Furcht einflößend. Dicht über unserem Haus tobte ein unglaublicher Krach, Blitz und Donner. Nicht weit von unserem Haus entfernt schlug der Blitz in unserem Condominio ein, allerdings ohne großen Schaden anzurichten. Ach ja, Blitzableiter sind hier unbekannt, trotz der zahlreichen und meist heftigen Gewitter während der Regenzeit.

Bruno verbrachte das Unwetter unter dem Tisch im Freien, Oskar verschlief es schnarchend. Der Hund hat Nerven….!

Regenzeit….

Seit einigen Tagen regnet es nicht nur nachts heftig, der Regen hält auch für viele Stunden während des Tages an.
Die nächtlichen schweren Gewitter sind wirklich Furcht einflößend. Teilweise hat es den Anschein, als ob sich die Gewitter ganz dicht über unserem Hausdach entladen würden. Wir ziehen sämtliche Stromstecker im Haus…

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Zum Vergleich:

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Regenzeit in Cali

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Seit gestern regnet es endlich mal länger andauernd und sehr kräftig, so dass die Morgenstunden sogar etwas Erfrischung mit leichtem, angenehmem Wind bieten. Oft wird der Regen begleitet von sehr heftigen Gewittern mit großartigen Blitzen.

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Spätestens ab 10 h oder 11 h ist es dann wieder heiß und schwül. Der Regen zeitigt im Straßenverkehr in etwa ähnliche Folgen wie die erste hauchdünne Schneedecke in Hamburg. Stau, Stau, Stau, noch mehr Stau als ohnehin schon!

Zum Straßenverkehr hier noch einige Anmerkungen:

Cali ist wahrscheinlich die Stadt in Südamerika oder der Welt mit der größten Tempo 30 Zone. Wirklich sehr beeindruckend! Die Straßen sind gepflastert mit entsprechenden Schildern. Naive Gemüter – zumal wenn sie aus Deutschland kommen und an die Einhaltung von Regeln und deren Sinnhaftigkeit glauben – könnten sich hier in einem Fußgängerparadies wähnen.

Das ist natürlich alles Blödsinn. Das Geschäftsmodell „Straßenschilder verkaufen“ mit Tempo 30 hat hier wirklich gut funktioniert. Das ist aber auch alles. In Wirklichkeit interessiert das keine Sau!

Hier wird eben gefahren wie es gerade passt, Vollgas wo geht, ansonsten Standverkehr und abwarten….

Noch eins:

Ganz beliebt ist hier die „Rote Welle“, ja tatsächlich, eine grüne Welle ist hier völlig unbekannt!!! Da es an manchen Straßenzügen viele Ampeln direkt hintereinander gibt, ist das natürlich ein phantastisches Umweltvergnügen, vor allem, da es hier unendlich viele Zweitaktmopeds gibt, mit herrlichen blauen Abgasfahnen.

Wer sich an die Zonenzeit und die Plastikbomber in Ostberlin erinnert, der versteht wovon ich schreibe – nur dass Ostberlin verglichen mit Cali der reinste Luftkurort war.

Vor kurzem wurde an einigen Kreuzungen über den Ampeln eine Art Countdown-Zähler bis Rot, bzw. Grün eingeführt. Das hätte fast dazu geführt, dass ich einem vorausfahrenden KFZ am Hinterteil mindestens eine heftige Beule verpasst hätte. Wer rechnet schon damit, dass dort irgendein Idiot bei Grün (!) bremst….

Damit muss man hier allerdings rechnen, weil, es wird ja gleich Rot. Da kann man schon mal bei Grün kräftig auf die Bremse treten.

Grundsätzlich gilt hier beim Autofahren: traue nie dem Augenschein, rechne jederzeit mit jeder möglichen oder unmöglichen Verhaltensweise! Den Blinker betätigen bedeutet nichts, aber auch wirklich gar nichts! Könnte sein, dass damit tatsächlich irgendeine Abbiegeabsicht angezeigt werden soll, muss aber nicht. Schön ist auch: links blinken und dann rechts abbiegen oder umgekehrt. So ein Blinklicht sieht ja auch irgendwie nett aus! Da ja ohnehin jeder hier weis, dass das nichts zu bedeuten hat, werden dann eben die Arme rausgestreckt. Damit muss aber auch nicht unbedingt eine Absicht verbunden sein. Vielleicht will der Fahrer auch nur mal die Hand kühlen…..

Fahrspuren sind ohnehin Blödsinn. Am besten man fährt mittig auf zweien, dann hat man wenigstens die Wahl wohin es vielleicht gehen könnte….

Sehr elegant ist auch – und vor allem für den ungebremsten Verkehrsfluss wirklich hilfreich – gaaaanz, ganz rechts außen zu fahren, um dann plötzlich an (!) der Kreuzung quer vor dem oder besser durch den Verkehr nach links abzubiegen. Der Einfall, abbiegen zu müssen, kommt sowieso für jeden Fahrer überraschend.

Für Abwechslung ist hier jedenfalls gesorgt.