Inzwischen haben wir unsere kolumbianischen Personalausweise und Führerscheine erhalten. Jetzt können wir auch eingetragene Eigentümer unseres Autos werden. Bislang hatten wir uns eines juristischen Kniffs bedient, der es uns ermöglichte Eigentümer zu sein, obwohl die Fahrzeugpapiere auf einen anderen Besitzer ausgestellt sind.
In diesem Zusammenhang will ich noch kurz unsere Reifenstory schildern.
Vorweg: hier geht alles nicht so schnell und reibungslos, wie wir das von zu Hause aus gewöhnt sind.
Als wir das Fahrzeug das erste Mal besichtigten und zur Probe fuhren, waren nahezu neuwertige Reifen mit wirklich gutem Profil aufgezogen. Bei einem Geländewagen, der auch entsprechend eingesetzt werden soll, ist das durchaus wichtig.
Nach längerem Hin- und Her hatten wir uns schließlich auf einen Preis, die Geschäftsabwicklung und (ganz wichtig) die Zahlungsmodalitäten geeinigt. Wir hatten vereinbart, die Zahlung in mehreren Tranchen durchzuführen. Ich hatte ja bereits unsere Schwierigkeiten bei der Geldbeschaffung in einem früheren Artikel geschildert. Im Falle dieser größeren Summe wollte ich die Geldautomaten nicht zum „Glühen“ bringen und uns auch nicht über Gebühr dem Risiko aussetzen, mit viel Geld in der Tasche durch die Gegend zu laufen.
Wie sich in diesem Fall zeigte, hatte die Zahlungssplittung noch weitere Vorzüge.
Wundersamerweise hatten die Reifen bei Übergabe des Fahrzeugs plötzlich ein Profil „columbiano“; soll heißen ziemlich blank….
Ist nicht unüblich hier. Sogar eher die Regel.
Glücklicherweise hatten wir u.a. auch die Räder und Reifen bei der Erstbesichtigung genauestens fotografiert. Nach ganz großem Kino und Palaver war schließlich klar: so geht das nicht.
Neue Reifen kommen drauf. Die „neuen“ Reifen waren runderneuert ziemlich neu…
Am 3. Tag nach der Montage verlor ein Reifen Luft und bei einem weiteren löste sich das Profil an einigen Stellen….
Also nochmal Reifentausch.
Am 3. Tag…….
Nun wurde es mir doch zu viel. Wir konnten „leider“ nicht mehr bezahlen. Dieses mal ganz großes Kino von meiner Seite.
Inzwischen fahren wir mit Neuneu-Reifen hinten (gute chinesische Erstausstattung) und Neu-Runderneuertneu (gute kolumbianische Erstausstattung) vorne.
Fast hat es Spaß gemacht, lernte ich doch so diverse Reifenmonteure kennen, kam in noch nicht gesehene Stadtteile und konnte mich ein wenig in hiesigem Geschäftsgebaren einüben.
Wenn nur nicht diese leidige Rumfahrerei gewesen wäre. Auf den Stadtverkehr und vor allem die Abgase (hier fahren unendlich viele 2-Takt Mopeds durch die Gegend) kann ich verzichten.
Apropos Abgase: in der vierten Woche hier in Cali und nach der vielen Fahrerei s.o. hatte ich heftige Halsschmerzen und Husten.
Ein Gedanke zu „Nachlese zum Autokauf“